Fest zum Abschluss des Sommersemesters

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Ein echtes Glücksgefühl schildert Hans-Jörg Ponath, als er beim Semesterabschlussfest der Straßenkreuzer Uni für die Hörer spricht: „Ich habe mich direkt angemeldet. Ohne Hemmschwelle, ohne Angst.

Denn bei der Straßenkreuzer Uni ist es völlig egal, wo du herkommst, was du machst, oder gemacht hast, oder ob du Geld hast…“

Er ist einer von 335 Hörern, die im Sommersemester Vorträge und Lehrfahrten besucht, Glücksgerichte gekocht und Theater gespielt haben. 55 von ihnen wurden mit einer Urkunde – für eine abgeschlossene Themenreihe – ausgezeichnet (siehe Bild). Dann wurde im Haus Großweidenmühle gefeiert. Mit vielen Gesprächen, einem kräftigen Büfett und zarten Klängen des Gitarristen Armin Nembach und der Violinistin Carolin Fauer.

In den drei Semestern ihres Bestehens hat die Straßenkreuzer Uni damit schon 1200 Hörer gehabt. Unser bundesweit einmaliges Projekt mit dem Motto „Bildung für alle“ wollen wir im Wintersemester fortführen: Mit den schönen Themen Glaube, Schönheit und Mietrecht. Auch der Theaterworkshop entfaltet sich weiter.

13/07/2011

Einfach nur Glück gehabt?

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Ich möchte Euch was wegnehmen sagt Andreas Niedrig als Allererstes. Wegnehmen? Was kann ein Weltklasse-Triathlet den 41 Hörern der Straßenkreuzer Uni im Christine-Kreller-Haus der Stadtmission denn nehmen?

„Die Möglichkeit, zu sagen: Ich kann das nicht, ich schaff’ das nicht.“ Der 44-Jährige, der trotz schwerer Knieverletzung nach Nürnberg gekommen ist, muss dazu nur aus dem eigenen Leben erzählen.

„Ich habe auf der Straße gelebt und habe alles durchgemacht, was man sich vorstellen kann!“ Drogen, Entzug, Knastandrohung, Arbeitslosigkeit, Beziehungskrisen, schwere Krankheit.

Andreas Niedrig hat sich immer wieder hochgerappelt, im Leben wie im Sport. Hat sich auf der Triathlonstrecke (3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren, 42 km Laufen) und beim Race Across America mit dem Rad in nicht einmal sieben Tagen über 4800 Kilometer durch die USA gequält.

„Wer sagt, dass das Leben immer leicht sein muss?“, fragt er – und motiviert heute Menschen, an sich selbst zu glauben und nicht aufzugeben. Egal wie groß die Probleme sind. „Redet darüber, holt Euch Hilfe“.

08/07/2011

Wie funktioniert eine Band?

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Selbst Kloßteig gehört zur Musik. Beim Auftritt der Kniedlasköpf, erinnert sich Bernd Galsterer (an der Gitarre), hatte seine frühere Band im Komm mit rohen Klößen jongliert und das Publikum beworfen. Das feuerte zurück – und traf auch in die Lautsprecher. Die Anekdote ist eines von vielen persönlichen Erlebnissen, die der Frontmann der „Travelling Playmates“ und von „Los Prolos“ im Haus der Diakonie in Fürth den 14 Hörern der Straßenkreuzer Uni erzählt.

Was eine Band außer einer tollen Bühnenshow noch braucht? Einen Bandbus zum Beispiel, einen guten Namen, geeignete Auftrittsorte, richtige Gagen und am besten einen Plattenvertrag. Fans natürlich und Proben, vielleicht sogar eigene Songs.

Ganz wichtig ist, notiert Bernd Galsterer als letzten Punkt: Mit den Kräften haushalten! Er hat inzwischen 30 Jahre Band-Erfahrung, hat vor 25 Leuten gespielt und vor mehreren Tausend. Es ist lange her, dass er vor einem Auftritt aufgeregt war: „Wenn man einen guten Abend erwischt und wirklich miteinander spielt, ist es ein Traum, auf der Bühne zu stehen.“

06/07/2011

Was bringt uns zum Schwingen?

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Stunde der Freude heißt das Stück, das Matthias Ank als erstes anschlägt. Kräftig, angenehm, freudig schallt das Stück von Enrico Bossi durch die Lorenzkirche.

Drei Instrumente – die Lorenzer Orgel mit mehr als 12.000 Pfeifen, die zwölf Tonnen schwere Laurentius- und die kleinere Stephanusorgel – kann der Lorenzkantor vom ebenerdigen Manual aus bedienen.

17 Hörer der Straßenkreuzer Uni lauschen: Was den Klang vom Geräusch unterscheidet, was Dur von Moll und wie weit der tiefste und der höchste Ton auseinander liegen. Sie hören, dass Komponisten auch Vogelstimmen in die Kirche holen und dass Bach ein Stück nur für die Füße geschrieben hat. Denn Organisten spielen mit Händen und Füßen, sie müssen buchstäblich alle Register ziehen.

Die verleihen den Tönen verschiedene Farben, ganz wie beim Singen die Stimme. Das Wichtigste stellt Matthias Ank den wunderbaren Hörbeispielen voran: „Musik ist eine Sprache.“ Sie hat Melodie und Rhythmus, kennt Misstöne und zartes Säuseln – und wird auf der ganzen Welt verstanden.

28/06/2011

Führung durchs Stadttheater Fürth

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Die Kraft der Kunst bringt Licht in die Dunkelheit, so sahen es die Erbauer des Stadttheaters Fürth und lassen die große Frauenfigur auf dem Dach deshalb Leier und Fackel tragen.

Das erklärt Thomas Reher, der die Verwaltung und das Künstlerische Betriebsbüro leitet, als er die Theatergruppe der Straßenkreuzer Uni durch den imposanten Musentempel führt.

Nach einem Spendenaufruf hatten Fürther Bürger in einer Woche ein Viertel der Baukosten gespendet, nach nur anderthalb Jahren Bauzeit wurde das Theater der Architekten Helmer und Fellner 1902 eröffnet.

Im plüschroten Zuschauersaal fragen die Hörer: Wie sitzt das Orchester im Graben? (Unterschiedlich hoch nach Stück und Wunsch der Regie.) Was macht ein Inspizient? (Gibt bei der Vorstellung die Einsätze für Schauspieler, Beleuchtung und Musik.) Gibt es noch Souffleusen? (Ja, sie sitzen aber nicht mehr im Kasten sondern heute meist in der ersten Reihe.) Und der Intendant?

Er ist für das gesamte Theater verantwortlich, also Schauspieler, Programm, Technik, Etat – und natürlich für die Zuschauerzahlen. Das Fürther Stadttheater wird von den Bürgern offensichtlich geliebt: Die Auslastung liegt bei 88 Prozent.

24/06/2011