Straßenkreuzer Uni: Das Feuer des Flamenco (Nachbericht)

Wie eine Blüte öffnet sich die Hand der Tänzerin beim Flamenco und ihre Arme umfangen einen – gedachten – großen Ball. Solche geistigen Bilder malt Olga Gómez Portaleoni, um den 14 Hörerinnen und Hörern der Straßenkreuzer Uni die ersten Bewegungen zu erleichtern. Der Takt, die Schritte, die Armbewegungen. Es stürmt eine Menge Neues ein auf die Anfänger, die ins Tanzstudio Duende Flamenco in Fürth gekommen sind. Aber sie lernen schnell, denn Olga Gómez versprüht gute Laune und sprudelt vor Begeisterung für den Tanz, der wie ihre Eltern aus Spanien stammt. „Stolz wie ein Spanier“ heißt es hierzulande und diese Haltung spiegelt sich in den Bewegungen wieder: Tänzer halten sich gerade wie Stierkämpfer, Tänzerinnen sind so verführerisch wie Zigeunerinnen. „Zuerst war der Flamenco nur Gesang“, berichtet Olga Gómez. Seit dem 15. Jahrhundert drückten die Gitanos, aus Indien eingewanderte Roma, damit ihre Trauer und Wut darüber aus, dass sie am Rande der Gesellschaft leben mussten. Als der Flamenco dann im 19. Jahrhundert salonfähig wurde, kamen die Gitarre und der Tanz dazu. Und heute? Wird der Flamenco auf der ganzen Welt getanzt. Nach Spanien übrigens am heftigsten in Japan und neuerdings mit Verve auch in der Straßenkreuzer Uni.

 

[gk]