Straßenkreuzer Uni: Wandel durch Handel?

Wandel durch Handel? 

Stadtführer Bolko Grüll erwartet die Teilnehmenden Straßenkreuzer Uni am Theresienplatz. Kurze Begrüßung. Und schon befinden wir uns mitten in einem Feuerwerk aus Informationen, verpackt in unterhaltsame Anekdoten aus dem Leben einflussreicher Patrizierfamilien, Händler und Abenteurer. 

Vor dem Martin-Behaim-Denkmal stehend erfahren wir, dass Behaims „Erdapfel“ – gefertigt um 1492 heute der älteste erhaltene Globus weltweit ist. Neben den drei damals bekannten Kontinenten (Afrika, Europa, Asien) zeigt er akribisch Handelswege und verweist auf regionale Ressourcen wie Reichtümer. Wir spazieren durchs Egidienviertel, entdecken und analysieren verschiedene Wappen, besuchen das Pellerhaus, laufen an Peststadel, Wirtschaftsrathaus und Sebalduskirche vorbei; bevor wir die Tour bei einer heißen Tasse Tee am Maxplatz 7 ausklingen lassen. 

 Text: Susanne Thoma
Bilder: Walter Schindler 
19/02/2020

Straßenkreuzer Uni: Ausbeutung und Erinnerung

Ausbeutung und Erinnerung 

Dr. Bettina Brockmeyers Vortrag über die Geschichte des deutschen Kolonialismus lockt rund 80 Neugierige ins Caritas-Pirckheimer-Haus. Sie begrüßt das zunehmende öffentliche Interesse sehr. Ihre Botschaft: „Ein neuer Umgang mit Kolonialgeschichte kann nur dann gelingen, wenn er nicht allein in Europa und nur von Europäerinnen und Europäern betrieben wird. Sondern nur gemeinsam mit den Nachfahren der Menschen, die damals den Kolonialismus häufig erleiden mussten. Erinnern und Aufarbeiten kann nur erfolgreich sein, wenn die Forderung nach einer Auseinandersetzung auf Augenhöhe kein leeres Versprechen mehr bleibt. Wenn die Menschen in Afrika nicht mehr die Anderen sind.“ 

Text: Susanne Thoma 
Bilder: Walter Schindler 
19/02/2020

Straßenkreuzer Uni: Wo landet unser Müll?

Wo landet unser Müll? 

Was mit unserem Abfall passiert, sobald wir uns von ihm trennen – darüber informiert Christine Lenz von BLUEPINGU e.V. die Teilnehmenden der Straßenkreuzer Uni im Südstadtforum. Die Zahlen des Umweltbundesamts sind beeindruckend: 2017 fielen in Deutschland 6,15 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle an. Etwa ein Sechstel wird laut NABU jährlich ins Ausland exportiert. Interessant ist auch, dass jeder Deutsche im Schnitt 226,5 Kilogramm Verpackungsmüll produzierte. Gemeinsam überlegen und fachsimpeln wir, welche Möglichkeiten es gibt, um gerade in der Vorweihnachtszeit Müll zu sparen und Kosten zu reduzieren.  

Text: Susanne Thoma 
Bilder: Walter Schindler 
19/02/2020

Stimmungsvolles Fest zum Ende eines erfolgreichen Semesters

Stimmungsvolles Fest zum Ende eines erfolgreichen Semesters‌

Rund 70 Hörerinnen und Hörer der Straßenkreuzer Uni, Dozenten, Förderer, Freunde und Uni-Mitarbeiterinnen kamen zur Abschlussfeier des Wintersemesters in den großen Saal der Heilsarmee Sozialwerk. Dr. Thomas Dickert, Präsident des Oberlandesgerichts Nürnberg befasste sich in seiner Ansprache mit der Bedeutung des Begriffs „Straßenkreuzer“: eigentlich dicke Autos, die aber in Kuba aufgrund mangelnder Ersatzteile gefahren werden bis sie auseinanderfallen. „Aus der Not eine Tugend machen“, das passe bestens zum Straßenkreuzer Verein und seinen niedrigschwelligen Projekten vom Magazin-Verkauf bis zu den sozialen Stadtführungen „Schicht-Wechsel“.Auch die Dozenten André Winkel, Pressesprecher bei SÖR, sowie Stadtführer Bolko Grüll waren der Einladung zum Abschlussfest gefolgt. Friedrich Weitner, Richter am Oberlandesgericht und ehemaliger Dozent, kam ebenso wie die Politikerinnen Dr. Anja Prölß-Kammerer(SPD), Elke Leo (Grüne) und Marcus König (CSU).

Für die musikalische Unterhaltung sorgte Jan Bratenstein („The Black Elephant Band”), für erfreute Ahs und Ohs der Festgäste Heilsarmee-Majorin Marie-Luise Schröder mit ihrem Hauswirtschaftsteam: Tische waren in frühlingshaftem Grün eingedeckt, es gab deftige Suppe und feine Brötchen. Die Bäckerei „Beck“ hatte wiederum mehrere Bleche Kuchen spendiert. Insgesamt kamen zu 13 Uni-Veranstaltungen 400 Hörerinnen und Hörer. Die Straßenkreuzer Uni geht mit dem nächsten Semester in ihr zehntes Jahr! Eine Erfolgsgeschichte, die dank großzügiger Unterstützer, großartiger Dozentinnen und Dozenten sowie begeisterter Hörerinnen und Hörer fortgeschrieben werden kann.

Fotos: Giorgos Agelakis
05/02/2020

Straßenkreuzer Uni: Wie alt sieht die Pflege aus

Wie alt sieht die Pflege aus

Drei Fachfrauen auf dem Podium der Heilsarmee Sozialwerk und  rund 90 interessierte Besucherinnen und Besucher – die Diskussion zum Thema „Wie alt sieht die Pflege aus?“ zeigte eindrucksvoll, wie sehr die Sorge um ein würdiges Altern und eine gute Pflege viele Menschen umtreibt. Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml versuchte gar nicht, einfache, schnelle Lösungen etwa zu Fragen fehlender Pflegekräfte zu präsentieren. Sie verwies allerdings auf die Anstrengungen der Politik, etwa mit der Aktion „Herzwerker“ in Bayern und bundesweit mit der neuen Pflegekraftausbildung, junge Menschen für den Beruf zu begeistern. Wie anstrengend und oft nur mäßig entlohnt der Alltag in einem Seniorenheim aussieht, schilderte Ina Schönwetter-Cramer, die das Käte-Reichert-Altenheim der AWO leitet. Andrea Brouer, Leiterin der Nürnberger Heimaufsicht, betonte, dass es durchaus Heime gebe, die gute Pflege gewährleisteten. Spannende Beiträge aus dem Publikum waren zum Beispiel die Schilderung eines Altenpflegers von regelmäßig manipulierten Protokollen und die Frage eines anderen, warum Geflüchtete, die sich als bestens geeignet für den Pflegeberuf erweisen, oft einfach abgeschoben statt eingestellt würden.  

Fotos: Walter Schindler 
26/01/2020