Straßenkreuzer Uni: “Ein Lichtblick” – so war’s

Hier stehen wir und können nicht anders, in der LUX-Kirche Nürnberg.

Beim Betreten kommt das Gefühl auf, in einem Zirkus zu sein. Ein großer Vorhang umspannt den Sitzkreis vor dem Altar. Pfarrer Norbert Ehrensperger sitzt in der Mitte und beginnt zu erzählen. Davon, dass diese Kirche nach Umfrageergebnissen mit mehr als 2000 Jugendliche gestaltet wird.  So gibt es einen Technikclub, der alle Veranstaltungen betreut. Auch eine Theatergruppe, Gesang und Musik in Form von Bands, Chören und Disko. Aber auch Comedy hat einen Platz im abwechslungsreichen Programm. Es werden Filme gedreht , produziert und gezeigt. Auch um gesunde Ernährung oder Fußball geht es in einem Gottesdienst. Sprache steht an erster Stelle beim Poetry Slam, im Sprachcafe, wo man sich mit Flüchtlingen trifft und sich mit ihnen austauscht oder bei den Sprachpoeten, die lernen, wie man dichtet und Texte verfasst.

Ein Tag mal ohne Smartphone, ohne soziale Medien, das wird ausprobiert. Wie bediene ich Gäste an einer Bar? Wie sichern wir Veranstaltungen vor unnötigen Zwischenfällen? Die Gemeinde St. Lukas wird belebt durch das junge Programm, so der Pfarrer. Bis zu 140 Jugendliche gehören zu der Jugendgruppe und engagieren sich auch außerhalb der Gemeinde. Sicher ist alles etwas säkularer als in der traditionellen Kirche, aber die Andacht und die Demut des Glaubens gehen nicht verloren, versichert Ehrensperger den 25 Teilnehmern dieses Uni- Nachmittages.

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13/12/2017

Straßenkreuzer Uni: “Sterne, Glitzer, Weihnachtspost” – so war’s

In der Weihnachtsbastelei gibt es manche Kleckerei!
Auf zwei Termine verteilt, kreieren wir aus buntem Seidenpapier Sterne. Und mit Karton, ausgeschnittenen Sternen, Bäumchen und guten Wünschen Weihnachtskarten.
Untermalt wird das Ganze mit selbstgebackenen Plätzchen, Keksen, Stollen und Weihnachtsmusik. An jedem der drei Tische werden anderen Ideen verwirklicht. Die Kunsttherapeutin Karin Kays, die alles sehr fürsorglich vorbereitet hat, steht mit Rat und Tat zur Seite.
Sie ist erfahrene Bastelexpertin und freut sich sehr über den Tatendrang der überwiegend männlichen Teilnehmer. Jeder darf seiner winterlichen Fantasie freien Lauf lassen und kleben und ausschneiden, was der Gabentisch so hergibt.  Viele sind in dieser geruhsamen Atmosphäre von ihren eigenen Ideen und Bastelkünsten überrascht. Das eine oder andere nette Gespräch ergibt sich und der Schnee fällt leise vor dem Fenster in den Hof der Großweidenmühlstraße.
Alles darf mitgenommen, an den Baum gehängt und den Karten ein neuer Besitzer zugeordnet werden. Aufgewärmt, zuckersüß versorgt und gut auf die besinnliche Weihnachtszeit vorbereitet, gehen die 20 Teilnehmer mit Stolz und Vorfreude nach Hause.

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08/12/2017

Straßenkreuzer Uni: “Ivri anochi – Jude bin ich!” – So war’s

Schon am Eingang der Israelitischen Kultusgemeinde ist uns klar, dass dieser Nachmittag kein gewöhnlicher werden wird. Wegen hoher Sicherheitsvorkehrungen werden wir mit einer Personen- und Taschenkontrolle begrüßt. Der Religionslehrer German Djanatliev begleitet uns in die Synagoge, die Männer tauschen ihre Kopfbedeckungen gegen eine Kippa, die Frauen dürfen ohne Scheitel, also einer Perücke, wie wir später erfahren werden, eintreten.
Auffällig ist der Altar in der Mitte, dessen Vorhang Djanatliev nach kurzer Zeit lüftet. Dahinter verbergen sich mehrere Rollen der Tora, eine schöner verziert als die andere. Wir werden in die Grundsätze der Juden, die Bibel und jüdische Traditionen eingeführt und der Lehrer erzählt von seinem Alltag. Von den Fragen, die ihm gestellt werden. Zum Beispiel, was er rät, wenn jemand zum Judentum übertreten möchte. Menschen sehen manchmal keinen Sinn mehr in ihrer Religion, weil sie sich nicht genug damit auseinandersetzen, sagt Djanatliev. Als Mitglied im seit 2016 bestehenden Rat der Religionen Nürnberg steht er für ein friedliches Neben- und Miteinander aller Glaubensrichtungen. Es gibt Raum für jede friedliche Gesinnung in dieser Welt. Sich auf seine Wurzeln zu besinnen, Familientraditionen und einfache Lebensregeln einzuhalten, gibt er den fast 30 Teilnehmern mit auf den Weg.

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06/12/2017

Straßenkreuzer Uni: “Armer reicher Elvis” – so war’s

„Ich möchte Leute unterhalten.“ Elvis Presley hat das für sein Leben geschafft, Godehard Neumann an diesem Nachmittag im Deutsch-Amerikanischen-Institut Nürnberg. Jeder Platz ist besetzt, bis auf den Gang hinaus drängen sich die 30 Zuhörer. Man fühlt sich fast wie bei einem Elvis Konzert. Vom armen Jungen aus den Südstaaten bis zum Weltstar dürfen wir das Leben des Rock’n’Roll Stars anhand von Bildern und Hörbeispielen begleiten. Es war sicher nicht nur „Beginners Luck“, dass der Junge aus der Vorstadt, der nie Gesangsunterricht hatte und seine erste Platte 1953 selbst aufnahm, in der Folge nicht mehr von der Bühne kam. Er wurde zum „Heartbreaker“ und erfüllte sich den unmöglichen Amerikanischen Traum der 1950er Jahre. Aber dieses Leben hatte auch seine Schattenseiten. Hinter der Fassade des Elvis für Jedermann steckte eine sehr zerbrechliche und sensible Persönlichkeit, wie wir erfahren. Und so tragen wir viele Erfahrungen und Geschichten, die sich um den Mythos Elvis Presley ranken, zusammen. Auch die vom Komiker, dem Melancholiker, dem Mädchenschwarm, dem Soldaten, dem Halbwaisen, dem Vater und Ehemann. Dieser Nachmittag bleibt „Always on my mind“, dank des hervorragenden Vortrages von Godehard Neumann.

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21/11/2017

Straßenkreuzer Uni: “Entfalte Dich” – so war’s

„Mein Leben ist Umzug“, sagt Jean Francois Drozak, der als junger Erwachsener schon an 18 verschiedenen Orten gewohnt hatte. Heute lebt er in seinem eigenen Haus , ist verheiratet, hat zwei Kinder und ist Sozialarbeiter und Theatermacher. Trotz dieser Festmontage sehnt er sich nach Abwechslung. Fünf Monate im Jahr ist er mit seinem Wohnmobil unterwegs. Er lebt aus dem Koffer und macht Theaterprojekte für ein paar Tage. „Danach erträgt mich niemand länger“, sagt Drozak. Im Theater erlebt er keine normalen Geschichten. „Aber was ist denn normal?“, wird aus dem Zuhörerkreis gefragt. Was kann man machen, wenn man sich den gängigen Konventionen der Gesellschaft entzogen hat? Eine ungewöhnliche Begegnung in Irland brachte Drozak auf die Idee mit der Nordkurve, seinem Kulturbüro. Jeder darf hier seine ganz persönliche Entfaltung mit anderen teilen. Ein eigenes Leben spinnen, dafür plädiert Drozak im Kreise der 20 Straßenkreuzer Uni Zuhörer. Und mit ganz unterschiedlichen Eindrücken und Inspirationen gehen wir aus diesem enthusiastischen und motivierenden Vortrag.

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03/11/2017