Man muss vergessen können, sagt Jens Kaiser. Schon um sein Gehirn vor Überlastung zu schützen.
Wenn man aber die Brille nicht mehr findet, Verabredungen vergisst und sich an die Namen von Gesprächspartnern nicht erinnern kann, sollte man etwas tun.
Was? Der Ergotherapeut, der im Kompetenzzentrum für Demenz der Diakonie Neuendettelsau mit alten Menschen arbeitet, stellt im Denkste!-Workshop der Straßenkreuzer Uni die Loci-Technik vor.
Alles, was man sich merken will und muss, wird mit Körperteilen verbunden. Haare, Augen, Mund, Schulter, Bizeps, Bauch, Po, Knie, Fuß – der Weg beginnt immer von oben. Das schafft Verknüpfungen auch zu abstrakten Inhalten, beim Erinnern öffnen sich die Wissensschubladen.
Schon die Griechen und die Römer haben die Methode genutzt, wenn sie lange Reden halten mussten. Kaiser rät den 20 Teilnehmern, die in die Notschlafstelle Hängematte gekommen sind: „Seien Sie nett zu Ihrem Gedächtnis. Nichts lässt sich mit Druck herholen, aber vieles mit Gelassenheit.“