Straßenkreuzer Uni: Kein Foto ohne Zustimmung am 06.06.2019

Kein Foto ohne Zustimmung? 

Teilen ist im richtigen Leben eine große Tugend – doch im Internet kann es richtig teuer werden. Wer etwa Bilder von anderen Seiten unbedingt im Netz teilen will, sollte vorher immer beim Urheber nachfragen. Sonst kann es Schadenersatzansprüche geben. Referent Thomas Geiger, selbst Profifotograf und Vorsitzender des Bundesfachausschusses Bild beim Deutschen Journalistenverband, zeigte den über 20 Hörerinnen und Hörern mit vielen konkreten Beispielen und entlang diverser gesetzlicher Vorschriften, wie man es besser nicht machen sollte. Selbst Bilder, die vermeintlich frei und offen verfügbar bei WikiCommons stehen, sollten vor der Verwendung immer auf die Details im Begleittext überprüft werden. Und Panoramafreiheit beim Fotografieren von Sehenswürdigkeiten hat man, so man die Bilder kommerziell nutzen will, oft nur mit Einschränkungen: keine Leiter verwenden, der Eiffelturm darf nachts nicht fotografiert werden … Da muss man hellwach bleiben, um alles ins rechte Bild zu setzen. 

Text: Ilse Weiß 
Fotos: Walter Schindler 
17/06/2019

Straßenkreuzer Uni: Muss das Klingelschild weg am 15.05.2019

Straßenkreuzer Uni am 15.05.2019 

Muss das Klingelschild weg? 

Noch bevor es losgeht, nutzen Einige bereits die Gelegenheit, Prof. Dr. Thomas Petri mit allerlei Fragen zu löchern. Um es gleich vorwegzunehmen: Das Klingelschild darf bleiben! Warum das so ist, erklärt der Bayerische Landesbeauftragter für Datenschutz den 30 Uni Hörerinnen und Hörern in der Heilsarmee. 

Beim Datenschutz geht es um den Schutz der Privatsphäre und die Mitgestaltung an Verarbeitungsprozessen. Das heißt konkret: Personenbezogene Daten dürfen nur zweckgebunden, mit Einwilligung und für einen legitimen Grund verarbeitet werdenZudem haben Betroffene das RechtAuskunft und Berichtigung zu verlangen. So steht es in der EU-Grundrechts-Charta 

Seit Mai 2018 vereinheitlicht nun die EU-Datenschutz-Grundverordnung, kurz DSGVO, die bisherigen 28 nationalen Datenschutzgesetze der Mitgliedsstaaten. Das 85 Paragrafen umfassende Werk hat es auch für Juristen in sich. Dennoch gelingt es Petri anhand zahlreicher Beispiele und einer einzigen Seiteden Anwesenden die Grundprinzipien der DSGVO zu vermitteln. 

Text: Susanne Thoma 
Bilder: Barbara Kressmann 
26/05/2019

Straßenkreuzer Uni: Brave Bürger dank Big Brother am 09.05.2019

Straßenkreuzer Uni am 09.05.2019 

Brave Bürger dank Big Brother? 

Rund 40 Besucher haben sich im Caritas-Pirckheimer-Haus eingefunden, um dieser Frage auf den Grund zu gehen. Mit „Big Brother“ ist die chinesische Regierung gemeint, die bis 2020 alle verfügbaren Datenbanken miteinander verbinden möchte. Um so für jeden der 1,4 Milliarden Bürger ein punktebasiertes Ranking zu erstellen. Erfasst wird: alles. 

Das Verblüffende jedoch ist, erklärt Harald Baumer, Leiter des Hauptstadtbüros der Nürnberger Nachrichten, dass 80 Prozent der Chinesen hinter dem Sozialkreditsystem stehen. Viele begreifen die klar reglementierten Verhaltensnormen als Chance, ihren sozialen Status aktiv verbessern zu können. 

Auch in Deutschland existieren Überwachungstendenzenüber die im Anschluss an Baumers Vortrag angeregt, aber auch sehr kritisch diskutiert wird. 

Text: Susanne Thoma 
Bilder: Siglinde Reck und Walter Schindler 
21/05/2019

Straßenkreuzer Uni: Fast Food auf fränkisch am 07.05.2019

Straßenkreuzer Uni am 07.05.2019 

Fast Food auf Fränkisch 

Es sind kaum zehn Minuten vergangen, schon macht sich in der Küche der Evangelischen Familien-Bildungsstätte geschäftiges Gemurmel breit. In gelöst-fleißiger Atmosphäre wird geschnippelt, gewaschen, geputzt, zubereitet und angerichtet. Das Kommando führt Rainer Mörtel, der jeden Einzelnen zuvor mit Handschlag begrüßt hatte, nun mit allen per Du ist und sichtlich Spaß am gemeinsamen Werkeln hat. 

Es gibt Wraps. Die kann man auch zuhause schnell und einfach zubereiten, mit allem, was der Kühlschrank gerade hergibt. Bei uns ist das Einigesgemischter Salat, Paprika, Tomaten, Giggala, MozzarellaFeta, Basilikum, Lachs, Geschnetzeltes, verschiedene Sen, Aufschnitt, Antipasti, … Und so geht´s: Wrap einsoßen, ordentlich, bis zum Rand und mit Allem belegen, was einen anlacht. Dann: hinten einklappen, rollern, essen – fränkisches Sushi eben. Dass es schmeckt, beweist die Schlange am Buffet. Die reißt erst ab, als alle 27 Esser satt sind. 

Text: Susanne Thoma 
Bilder: Jessica Geert, Walter Schindler und Thomas SlawikSusanne Thoma 
21/05/2019

Straßenkreuzer Uni: Landwirtschaft von morgen am 02.05.2019

Straßenkreuzer Uni am 02.05.2019 

Landwirtschaft von morgen 

Wie können im Jahr 2050 etwa 10 Milliarden Menschen ernährt werden? Um einer Antwort auf diese Frage näher zu kommen, haben sich 27 Hörerinnen und Hörer im Christine-Kreller-Haus der Stadtmission eingefunden und lauschen aufmerksam dem spannenden Vortrag von Prof. Dr. Peter Breunig von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf. 

Wir lernen, dass das Thema Welternährung schon im 18. Jahrhundert kontrovers diskutiert wurde. Damals wie heute ähneln sich die Positionen: Ein Lager möchte landwirtschaftliche Erträge durch technologische Neuerungen steigern. Das andere übt Wachstumskritik und ruft dazu auf, das eigene Verhalten zu hinterfragen. 

Bei gleichbleibendem Konsumverhalten müsste die Lebensmittelproduktion um 50 Prozent steigen, damit die Ernährung der Weltbevölkerung 2050 gewährleistet istDafür muss ein Konsens her, wie Flächen zukünftig genutzt werden. Potenzial steckt aber auch in der Präzisionslandwirtschaft, die dank Digitalisierung weniger Dünger und Pestizide einsetztder Genschere CRISPR/Cas9 sowie der Forschung zu alternativen Proteinen. 

Tatsächlich wäre es rein rechnerisch auch möglich, die Weltbevölkerung 2050 ökologisch zu ernähren. Vorausgesetzt, es würde kein Getreide mehr verfüttert, womit gleichzeitig auch der Konsum von Fleisch und Milchprodukten sänke. 

 

Text: Susanne Thoma 
Fotos: Barbara Kressmann und Walter Schindler 
21/05/2019