Strassenkreuzer Uni: Wir sollten reden

Was steckt hinter unserem Handeln? Das ist die Frage dieses Nachmittages im Haus Großweidenmühle, welches von dem Kommunikationstrainer Pierre Boisson mit seiner lässigen und gleichzeitigen sehr professionellen Persönlichkeit eingenommen wird. Mehr als 25 Zuhörer nimmt er mit in eine Art Seminarsituation, in der man Inhalte selbst erarbeitet. Wir sagen, was wir brauchen, um uns wohl zu fühlen. Für manche ist es Zufriedenheit und Sicherheit, für andere Frieden und soziale Kontakte. Diese Begriffe schreibt Boisson auf die linke Seite des Flipcharts. Rechts steht, mit welcher Strategie wir diese Bedürfnisse ausleben. Erkauft sich der eine Sicherheit mit einem Haus, macht das der andere mit einer Waffe. Übertragen auf unsere Beziehungen heißt das: Auch wenn wir die gleichen oder ähnliche Bedürfnisse haben, bedeutet das nicht, dass wir sie mit der gleichen Strategie erfüllen. Es geht Boisson nicht darum, Konflikte zu vermeiden, sondern die Sichtweise unseres Gegenübers wahrzunehmen. Welches Bedürfnis steckt hinter seiner Strategie? Wie wir diese Erkenntnisse nun in Worte packen können, erfahren wir in der Fortsetzung dieses sehr aufschlussreichen Nachmittages im kommenden Semester, auch mit Pierre Boisson.

Fotos. Walter Schindler
09/05/2018

Straßenkreuzer Uni: “Ich bereue diese Liebe nicht!”

Dieses Musikvideo und andere Filme über die Fans des 1. FCN zeigt uns der Filmemacher Christian Mössner an diesem Nachmittag im Presseraum des Clubgeländes. Er spricht über Treue, die er und die anderen Mitglieder der Ultras Nürnberg 94 zu ein und demselben Verein ein Leben lang halten. Und das, obwohl sich der Fußball in der heutigen Zeit zu einer kommerziellen Geldmaschine entwickelt hat.

Aber warum bleiben sie trotzdem Fans? Weil es eine Art Ersatzreligion ist, weil die Freundschaft unter den Fans so wichtig ist und weil es ein überdurchschnittlicher Maß an Emotionen auslöst, den Verein anzufeuern. Und Christian Mössner schwärmt geradezu davon, im Stadion mal archaisch Mann sein zu dürfen, Schimpfworte zu schreien, zu weinen und anderen Männern in den Armen zu liegen. Weil ein Fußballspiel jedoch nicht berechenbar ist, braucht ein echter Fan starke Nerven. So wie die 39 Zuhörer dieses fulminanten Semesterauftaktes, denn vor uns liegt ein spannender Uni-Sommer.

Bilder: Barbara Kressmann und Walter Schindler
26/04/2018