Mehr Grün – Kräuterbutter selbst machen

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Gleich am Wegesrand findet Jutta Satorius die Kräuter, die der Mensch braucht. Breitwegerich zum Beispiel, dessen ledrige Blätter Wanderer wie ein Pflaster auf Blasen an den Füßen legen können, oder Erdrauch, die „Singlebörse“ früherer Zeiten. Wer sich ein Sträußchen ansteckte, sollte sich angeblich in den ersten verlieben, der ihm begegnete…

Solche Geschichten kennt die Kräuterpädagoin aus der Wellness-Scheune neben dem fundierten Wissen über Wildkräuter, ihre Inhaltsstoffe, über Zubereitung und Anwendung.  21 Hörer der Straßenkreuzer Uni, die im schönsten Sonnenschein durch die Flur bei Kraftshof spazieren, lauschen begeistert.

Wer hat schon gewusst, dass wilde Kräuter acht- bis zehnmal so viele Vitamine und Mineralien enthalten wie gezogene? Oder dass Franzosenkraut sehr viel Eiweiß enthält. Wie lecker so ein Kräutermix schmeckt erleben die Hörer später: Sie sammeln Schafgarbe, Wiesenlabkraut, Sauerampfer und Spitzwegerich, würzen mit ein paar Rosenblättern und einigen Lavendelblüten, geben alles in ein Glas und Sahne darauf.

Kräftig schütteln, dann wird Kräuterbutter daraus. Mmmmh, lecker!

24/06/2015

Heimatministerium für alle

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Was Heimat ist, weiß jeder. Aber jeder definiert sie anders.

Aus dieser Klemme kann Daniel Forster niemand befreien, der als persönlicher Mitarbeiter des Finanz- und Heimatministers Markus Söder das Heimatministerium mit Dienstsitz Nürnberg vorstellt.

Dessen Aufgabe ist so einfach wie umfassend: Es soll gleichwertige Lebensverhältnisse im Freistaat schaffen, der boomende Regionen wie den Großraum München hat und Bezirke wie Oberfranken, das Einwohnerschwund beklagt. Drei Ausgleichsstrategien setzt das Heimatministerium dagegen: Breitbandförderung, Behördenverlagerung und die Änderung des kommunalen Finanzausgleichs.

Daran arbeiten aktuell 85 Mitarbeiter – bis Ende des Jahres sollen es 100 sein – in der früheren Bank am Lorenzer Platz. Das Haus dürfen 38 Hörer der Straßenkreuzer Uni bei der anschließenden Führung sehen, sie besichtigen sogar das Ministerbüro. Viel Kunst ist da zu sehen, einige Zeitungsausschnitte und das schöne Motto „It CAN be done“.

Von den vielen Fragen kann Daniel Forster nur eine nicht beantworten: Die nach dem Frankenrechen, der wider alle Vorschriften vor dem Gebäude flattert. „Keine Ahnung, wie die Flagge dahin gekommen ist“, sagt er und schaut recht verschmitzt

23/06/2015

Wie weit darf Courage gehen?

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Die drei berühmten L muss sich merken, wer auf offener Straße oder in öffentlichen Verkehrsmitteln bedroht wird: Lärm, Licht, Leute.

Eine Kurzformel, die Andreas Voelmle von der Dominik-Brunner-Stiftung vor 26 Hörern der Straßenkreuzer Uni im Südstadtforum gern erläutert.

Möglichst laut auf sich aufmerksam machen, einen hellen Ort suchen, andere Menschen als Helfer und Verbündete gewinnen. So wie Namensgeber Dominik Brunner einer war: Der Manager hatte 2009 vier Schüler in der Münchner S-Bahn vor zwei pöbelnden Jugendlichen geschützt und wurde von diesen brutal zusammengetreten. Er starb.

Andreas Voelmle berichtet auch von anderen, die wegen ihrer Hilfsbereitschaft schwer verletzt wurden. Für ihn selbst sei jedoch nie die Frage, ob er Zivilcourage zeigen soll: „Die Frage ist nicht ob, sondern wie!“ Er gibt ganz konkrete Tipps, darunter: Sich selbst nicht in Gefahr bringen, sondern besser die Polizei per Handy verständigen.

In Bus oder Bahn nie ganz nach hinten gehen, wo der Ausweg versperrt ist – sondern nah beim Fahrer bleiben. Angreifer immer siezen – schon damit die Umstehenden wissen, dass hier nicht Kumpels streiten. Und wenn man merkt, es wird gleich blöd, auch einmal die Straßenseite wechseln.

12/06/2015

Mehr Grün – Abgezwickt und umgetopft

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Ein bisschen wie Kinderkriegen ist das Aufziehen von Kräutern, vergleicht Tanja Dworschak.

Die Chefin des Bioland KräuterGuts in Kraftshof erzählt, dass Samen in den Gewächshäusern bei konstant 20 Grad, gut versorgt mit Nährstoffen und Wasser, wachsen wie ein Baby im Mutterleib.

Bei der Geburt wird’s etwas kühler, doch auch als zarte Pflänzchen lieben Basilikum & Co weiter Kontakt und Nähe. Im Kindergartenalter dann bekommen sie Raum für Entwicklung, bevor sie in Küche und Töpfen der Verbraucher landen.

22 Hörer der Straßenkreuzer Uni hören Tanja Dworschak gebannt zu, wenn sie über das Ebbe-und Flut-Prinzip beim Gießen, über die richtige Erdmischung und  horrende Energiepreise und Zertifizierungsverfahren spricht.

Auch alte Weisheiten („Ein Pfund Nachtkerzenwurzel gibt Kraft wie ein Zentner Ochsenfleisch“) kennt Tanja Dworschak und vom Prickelknöpfchen – eine pfeffrige Kresse – dürfen alle gern mal kosten. Dann langen die Teilnehmer selbst in die Erde und topfen junge Zitronenmelisse ein – zupfen dann später vom Kopf her, wässern nur von unten!

09/06/2015

Der Enkel- und andere Tricks

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„Wie kann man so blöd sein?“ Das fragen sich viele, wenn Wilfried Kunze von der Polizeiberatung Zeughaus über die Methoden von Trickbetrügern erzählt.

„Das hat mit Dummheit überhaupt nichts zu tun!“, betont der Kriminalhauptkommissar vor 26 Hörern der Straßenkreuzer Uni im Domus Misericordiae.

Denn Trickbetrüger überraschen ihre Opfer, sie sind oft schauspielerisch begabt und unglaublich geschickt. Beispiel Goldring-Trick: Der Betrüger hebt einen – angeblich – verlorenen Ring vom Boden auf und nimmt ihn als Vorwand, um dem potenziellen Opfer nahezukommen.

Besonders dreiste Trickdiebe stecken den Ring ihrem Opfer an die Finger und ziehen echten Schmuck ab: Einer Witwe wurde so der Ehering ihres Mannes gestohlen. Besonders häufig nutzen solche Kriminellen die Arg- und Wehrlosigkeit von Senioren aus. Sie geben sich am Telefon als Enkel aus, die dringend Geld brauchen, spielen einen Notfall oder treten als Polizisten und Handwerker auf.

Wie man sich am besten schützt, weiß Wilfried Kunze natürlich: Abstand halten, am Telefon sofort auflegen und Fremden die Tür nur öffnen, wenn die Sperrkette liegt.

08/06/2015