Der letzte Wille

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Ein Überraschungs-Ei als Erbe – so zeichnet es Notar Stefan Weinmann. Oft genug hält schon die gesetzliche Erbfolge, die sich strikt an den Stammbaum hält, einige Überraschungen bereit.

Auch für Ehepartner! Wer nach dem Tod sein Geld und Gut in Händen von Menschen wissen will, die ihm vielleicht sogar näher stehen als die eigenen Verwandten, tut deshalb gut daran, ein Testament zu schreiben.

Wie man’s richtig macht, erklärte den 18 Hörern der Straßenkreuzer Uni im Nürnberger Menschenrechtszentrum dann Notar Gerhard Thoma. Zunächst muss der Erblasser seinen letzten Willen mit der Hand schreiben und unterschreiben, ein Datum ist hilfreich. Um Streit zu vermeiden und die Verteilung des Erbes eindeutig zu regeln, bietet es sich an, einen Erben einzusetzen und anderen zum Beispiel das Fahrrad oder ein Grundstück per Vermächtnis zuzusprechen.

Und das berühmte Pflichtteil? Darauf haben all diejenigen Anspruch, die in der gesetzlichen Erbfolge stehen. Enterbt werden können sie nur in absoluten Ausnahmefällen, etwa wenn jemand dem Erblasser nach dem Leben trachtete. Echt komplex, unser Erbrecht.

Deshalb beraten Notare zur Erstellung eines Testaments und sie können das Dokument auch in einem bundesweiten Register hinterlegen. Die Gebühren dafür richten sich nach der Höhe des Vermögens, bei 200.000 Euro sind es rund 600 Euro. Mindestens werden 60 Euro fällig.

26/06/2014

Nur für den Fall

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Es geht ans Eingemachte: Wie stelle ich mir das Ende meines Lebens vor? Sollen meine Schmerzen behandelt werden, auch wenn die Medikamente das Leben verkürzen? Wo möchte ich die letzte Stunde meines Lebens verbringen: zu Hause, im Hospiz, im Krankenhaus?

Wer eine Patientenverfügung verfasst, muss sich mit diesen Fragen auseinandersetzen.

Dann aber muss er (relativ) sicher sein, dass sein Wille befolgt wird, sollte er selbst nicht mehr entscheiden können. Auch Ärzte und Angehörige profitieren, wenn der Patient seine Wünsche eindeutig geäußert und – wichtig! – schriftlich niedergelegt hat. Was dabei zu beachten ist, erfuhren 29 Hörer der Straßenkreuzer Uni in den Räumend der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland in Nürnberg.

Beraterin Claudia Schlund erläuterte dabei auch medizinische Hintergründe und den rechtlichen Rahmen. Und sie beantwortete die zahlreichen Fragen: Wie konkret muss formuliert werden? Gibt es eine zentrale Stelle, wo die Dokumente hinterlegt werden können? Welche Aufklärungsbroschüre ist die beste?

Sinnvoll sei, darauf wies Claudia Schlund deutlich hin, zu regeln, welche Vertrauensperson im Fall des Falles für einen entscheiden soll. Dazu bieten Vorsorgevollmacht oder Betreuungsverfügung den rechtlich verbindlichen Rahmen.

12/06/2014

Umsorgt – oder entmündigt?

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Ein Missverständnis hört Dr. Katharina Iseler aus den Fragen heraus. „Ein Betreuer will nichts wegnehmen, sondern er soll den Betreuten helfen, ihre eigenen Wünsche umzusetzen.“

Seit 1992 die Vormundschaft für Erwachsene aufgehoben und das neue Betreuungsrecht eingeführt wurde, erklärt die Leiterin des Betreuungsvereins der Stadtmission vor 34 Hörern der Straßenkreuzer Uni im Christine-Kreller-Haus, ist weitgehende Selbstbestimmung in den Mittelpunkt gerückt.

Eine Betreuung, die vom Gericht angeordnet werden muss, kann sich auf nur einen oder mehrere Lebensbereiche beziehen: Aufenthalt, Wohnen, Geldsachen, Gesundheit, Behördengänge oder die Post. Am Beispiel eines Spielsüchtigen erklärt Katharina Iseler, was das heißt:

Der Mann kommt im Leben gut zurecht, größere Summen aber verzockt er und war schon hochverschuldet. Er suchte freiwillig eine Betreuerin. Sie führt ein Konto, von dem Miete, Strom und Telefon abgebucht werden, und zahlt ihm jede Woche 100 Euro aus. Bald soll der Mann 200 Euro alle 14 Tage bekommen – in der Absicht, dass er seine Geldsachen irgendwann wieder für sich regeln kann.

Übrigens: In Nürnberg stehen 8000 Menschen in Betreuung, bei 6000 von ihnen übernehmen Angehörige oder Freunde diese Aufgabe.

05/06/2014

Vom Brett gefegt

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Mit Menschen muss man sparsam umgehen“, erklärt Nicole. Die Figürchen besetzen beim Legespiel die Inseln und Seewege, es werden Fische gefangen und Bananen geerntet.

Dabei kommt es auf ein gutes Auge, geschicktes Platzieren der Karten und auch ein bisschen aufs Glück an.

„Carcassonne Südsee“ ist eines von vielen Spielen, die die Hörer der Straßenkreuzer Uni beim Ali Baba Spieleclub e.V. im Saal des Deutschen Spielearchivs am Egidienplatz kennenlernen: Qwirkle beispielsweise funktioniert ähnlich wie Domino, ist aber anspruchsvoller, und beim Legespiel „6 nimmt“ sind niedrige Karten die besseren.

Nicole, Petra und Alexander, Harry und Andreas vom Spieleclub haben aus rund 3000 Spielen bewusst die mit leichten Regeln und kurzen Spielrunden ausgesucht. So dass die Mitspieler schnell ins Spiel und über das Spielen in Kontakt kommen. Kindheitserlebnisse, Lieblingsspiele, Lebensschicksal – alles kommt auf den Tisch wie Karten, Legesteine und Würfel.

Auch Emotionen kochen hoch. „Willst Du mir die Tour vermasseln?“ ruft Harry. Halb ernst, halb im Scherz. Schließlich kann es in der nächsten Runde genau andersherum gehen.

27/05/2014

Spezial: Voll auf Sendung!

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Bei Sonnenschein „It’s raining again“ von Supertramp zu spielen, das geht ja gaaar nicht! Moderator Stefan Grundler hebt die Stimme, wenn er über die Sünden des Radiomachens spricht.

Wie viele Regeln es gibt, allein für die Musikauswahl, das erfahren 20 Hörer der Straßenkreuzer Uni bei ihrem Ausflug ins Funkhaus Nürnberg. Schnelle Rhythmen am Morgen, eher Langsames am Abend, aktuelle Hits natürlich mehrmals am Tag und so weiter. Das Wichtigste: Die Musik muss den Hörern gefallen!

Im privaten Hörfunk wirkt die Reichweite – also die Zuhörerzahl – direkt auf die Werbeeinnahmen, von denen die Sender leben. Deshalb stimmen die fünf Stationen unter dem Dach des Funkhauses ihr Programm sehr fein auf ihr Zielpublikum ab, auf die Jungen oder die etwas Älteren, Frauen oder Männer. Der wichtigste Verbündete dabei ist der Moderator.

„Er ist Ihr Freund“, sagt Stefan Grundler.  Er leistet Gesellschaft, schon morgens im Bad, beim Autofahren, auf der Baustelle und im Büro. Dass die Besucher aus der Straßenkreuzer Uni sogar zu Moderatorin Sylvia Kunert ins Studio von Radio F dürfen und die Nachrichten live erleben – das begeistert alle.

20/05/2014