Stadtessen und Semesterabschluss

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Ich möchte nie so enden wie Ihr, aber ich möchte mit Euch leben!“ Das ist mal eine Liebeserklärung, die sich gewaschen hat.

Wortakrobat Oliver Tissot hat sie Straßenkreuzer Verkäufern und den Hörern der Straßenkreuzer Uni geschenkt – zusammen mit einem wunderbaren Fest, bei dem der Comedian und seine Freunde ihre Gäste unterhielten.

Im Fabersaal des Bildungszentrums gab Julia Kempken die schrullige Oma, die sich als steppendes Revuegirl entpuppt, der wunderbare Herr Mai ließ Gäste mit gefährlich aussehenden Messern werfen und die Sängerin Anja Hackl verzückte als Marylin Monroe. So geehrt und begehrt zu werden, das haben rund 100 Gäste – unter ihnen auch Dozenten und Unterstützer der Straßenkreuzer Uni – sehr genossen.

Wie stets wurden erfolgreiche Hörer mit Urkunden ausgezeichnet. „Bildung ist das, was bleibt, wenn der letzte Dollar weg ist“, zitierte Laudator Wolfgang Eckart, Leiter des Bildungscampus, den Schriftsteller Mark Twain. Und Bildung gab es jede Menge im Sommersemester 2014: 368 Hörer besuchten acht Vorträge und drei Lehrfahrten zu den Themen „Spielen“, „Mein Wille geschehe“ und „Gesund durchs Leben“ sowie die Arbeitsgruppe Spielen. Applaus!

Zum Ausklang des Semesters lud Oliver Tissot bei diesem Stadtessen dann alle zu Speis und Trank. Für all dies unser herzlichster Dank!

17/07/2014

Lust auf Bewegung

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Zweimal Gold hat Sylke Otto bei Olympischen Spielen gewonnen. Als die Rekordrodlerin ihre Medaillen auspackt und in die Hände von 34 Hörern der Straßenkreuzer Uni in der Wärmestube gibt, strahlen die Gesichter. Toll!

So also ist eine Goldmedaille: beeindruckend groß und unglaublich schwer. Auf einer vor Stolz geschwellten Brust, erinnert sich Sylke Otto, wiegt sie federleicht.

Für sie war es die Erfüllung eines Traums. Dabei kam die gebürtige Chemnitzerin nicht aus freien Stücken zu diesem Sport. Sie wurde von DDR-Sportscouts ausgesucht. Mit den Worten „Du sollst rodeln“ war ihre Mutter vom Elternabend gekommen. „Was ist das denn?“, fragte Sylke.

Erfolge in der Jugend, hartes Training und ein Leben, das sich ganz um den Sport drehte, brachten sie an die Weltspitze. Offen und emotional erzählt sie vom Gefühl, mit 120 Sachen durch den Eiskanal zu schießen („man fährt mit dem Hintern und lenkt ganz sachte“), und den Minuten auf dem Siegertreppchen („ich habe geheult“) ebenso wie von den Tiefs ihrer Karriere („bei einem Gaudiwettkampf habe ich mir die Sehnen in der Schulter gerissen und deshalb 1998 Olympia verpasst“) und dem Ehrgeiz, wieder zu siegen.

Denn eines vor allem habe sie durch den Sport gelernt: „Dass ich kämpfen kann.“ Ganz unprätentiös gesteht sie, dass sie heute als Mutter wenig Zeit für Sport hat und wie jeder andere den inneren Schweinehund überwinden muss.

10/07/2014

Blick in den Menschen

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Zeit ist Hirn, denn bei einem Schlaganfall, das erfahren die Hörer der Straßenkreuzer Uni im Siemens Healthcare Solution Center in Erlangen, geht es um Minuten.

Dabei brauchen Betroffene durchschnittlich eine Stunde, bis sie den Arzt verständigen, eine weitere Stunde vergeht auf dem Weg ins Krankenhaus – und dann wird’s eilig.

Wie bildgebende Verfahren wie Computertomographie (CT) und Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) den Ärzten helfen, die richtige Diagnose zu stellen, und wie sie manche Therapien unterstützen, erklärt Dr. Wolfgang Kunstmann den 27 Teilnehmern und Teilnehmerinnen.

„Nur nicht ohnmächtig werden“ scherzt der Leiter des Demonstrationszentrums zu Beginn, denn gleich geht es um Knochen, um Blutgefäße im Kopf und die Innenansicht des menschlichen Herzens. Die neuesten Geräte stellen den Menschen von Kopf bis Fuß in 7000 Scheibchen dar und sie kosten bis zu zwei Millionen Euro.

Eine solche Investition kann sich für eine Klinik durch mehr Untersuchungen pro Tag sogar rechnen. Im Zentrum der Entwicklung steht für Siemens ein Gedanke: „Wir wollen die Hauptkrankheiten der Menschheit behandeln“, sagt Wolfgang Kunstmann. Und Antworten für das Leben finden, Answers for life – wie das weltweite Motto von Healthcare lautet.

07/07/2014

Der Sitz der Lebensenergie

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Hua Tuo ist wieder da! So loben die Chinesen einen guten Arzt. Hua Tuo war Chirurg und Anästhesist und lebte im 2. Jahrhundert, seine Organlehre ist noch heute gültig.

Zusammen mit dem Kräuterkundigen Zhang Zhong-Jing zählt er zu den Begründern der Chinesischen Medizin. Über die sprach die Ärztin Velia Wortman 48 Hörern der Straßenkreuzer Uni im Südstadtforum.

„3000 Jahre in 30 Minuten“, scherzte sie, eigentlich geht das nicht. Doch es gelang ihr mühelos, einen spannenden Bogen von der Geschichte über die Grundsätze bis zu den Heilmethoden von TCM zu schlagen. Am wichtigsten sind Qi, die kosmische Energie, die in jeder Zelle und in jedem Gegenstand existiert, und das Prinzip von Yin und Yang, dem wünschenswerten Gleichgewicht der Gegensätze.

Dieses zu erlangen und den Menschen in seiner Gesamtheit zu behandeln, gilt als die Kunst der Ärzte, die mit Methoden der Chinesischen Medizin arbeiten. Übrigens: Die Akupunktur, die hierzulande als Symbol für die östliche Medizin steht, macht in China selbst nur zehn Prozent aus. 85 Prozent der Behandlungen dort bestehen aus Heilkräuter-Anwendungen, die restlichen fünf Prozent setzen sich aus Ernährung, der Druckmassage Tuina und den Bewegungsübungen von Qi Gong.

02/07/2014

Spielend lernen

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Zur Reise auf die Insel Albatros lädt InkuTra ein. Hier sitzt der Mann auf einem Stuhl, während die Frau auf dem Boden kniet.

Der Mann isst vor der Frau, er legt ihr auch die Hand in den Nacken und drückt sie mit der Stirn auf die Erde. Typisch! finden die zehn Hörer der Straßenkreuzer Uni im Karl-Bröger-Zentrum.

Es fallen Worte wie „Unterdrückung“, „männliche Überheblichkeit“ und „Diktatur“.  Doch auf der Insel Albatros ist nichts, wie es durch die Brille der westlichen Kultur scheint. Spielerisch bringen Irma Kevorkian-Bauer und Herwig Emmert, die bei der Awo die interkulturellen Trainings leiten, mit der Erzählung die Teilnehmer dazu, den eigenen Vorurteilen ins Gesicht zu sehen.

Denn erst wer die kennt, kann seinen Blick für fremde Kulturen, für andere Menschen öffnen. Gleich hier in der Gruppe: Wer weiß denn schon, wie viele WM-Spiele die anderen gesehen haben und ob sie Fußball überhaupt interessant finden?

Ob der Nachbar in Nürnberg geboren ist? Wer sich deutsch fühlt? Eine Trennlinie markiert die Grenze – und über sie hinweg kann man wunderbar sprechen.

30/06/2014