Wie gut für Christian Ude, dass es die Straßenkreuzer Uni in Nürnberg gibt: Weil Prof. Jutta Allmendinger eigens aus Berlin mit dem Zug nach Nürnberg gekommen war, um mit rund 30 Hörern ihre Thesen zur „Arbeit für morgen“ zu diskutieren, konnte der Münchner OB sie für einen anschließenden Termin in München gewinnen.
„Er kennt die Uni“, betonte die Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin, die bis 2007 das IAB in Nürnberg geleitet hatte.
Zu ihren vier Thesen für einen Arbeitsmarkt der Zukunft gehört, die Arbeitszeit umzuverteilen. Von derzeit 39 auf ca. 32 pro Woche. Damit Frauen und Männer Arbeits- und Familienaufgaben mit Hilfe von Lebensarbeitskonten gleichermaßen gestalten können. Und, „eine kleine Revolution für Deutschland“: ein Grundeinkommen, das an Bedingungen knüpft, etwa Ehrenamt und Erziehung honoriert.
Auch die Verlängerung der gemeinsamen Schulzeit und ein Recht auf Grundbildung hält die 57-Jährige für unabdingbar. Allein in Nürnberg, rechnet sie vor, bleiben im heutigen Schulsystem heute 19 Prozent der jungen Leute ohne Ausbildung auf der Strecke.