Baum im Topf – das heißt Bonsai auf Deutsch. Wie aus ganz normalen Bäumchen die kunstvollen Miniaturen werden, die in Schalen wachsen und wie Schätze gehütet werden, führt Brigitte Graml im Christine-Kreller-Haus der Stadtmission vor.
Mit Draht und Schere formt die Expertin vom Nürnberger Bonsai-Verein, die vor 38 Jahren für die jahrhundertealte japanische Kunst entflammte, aus einer jungen Eibe einen Bonsai.
„Machbar ist alles, was in der Natur auch ist“, berichtet sie vor 18 Hörern. Windgepeitschte Nadelbäume, knorrige Buchen uns selbst kleine Wäldchen. Sie müssen nur bestimmen ästhetischen Gestaltungsprinzipien folgen und natürlich regelmäßig gegossen und gedüngt werden – dann können sie mehrere hundert Jahre alt und sehr wertvoll werden.
Dabei müssen Anfänger nicht viel investieren. Eine beidseitig scharfe Schere ist nötig und Draht in verschiedenen Stärken, alles andere findet sich: günstiger Dünger im Discounter, Nivea-Creme als Schutz für Wunden durch den Beschnitt und ein tönernes Schälchen.
Manchen schönen Bonsai hat Brigitte Graml übrigens schon im Gartenmarkt gefunden in einer hinteren Ecke – weil charaktervoller Wuchs im allgemeinen als Schönheitsmakel gilt.