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Er ist wieder da!

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Hier ein Türke, da ein Nazi – dann wird’s ja von selber lustig. Doch da haben sich die Fernsehleute in Timur Vermes Buch „Er ist wieder da“ geschnitten.

Adolf Hitler, der in der Satire 2011 unvermittelt in Berlin erwacht, ist ganz er selbst und von Witzen hält er nichts.

Über zwei Millionen Exemplare sind verkauft, Lizenzen gingen in 40 Länder und im vergangenen Jahr erschien der Film zum Buch. Als Bestseller-Autor Timur Vermes vor 67 Hörern der Straßenkreuzer Uni im Caritas-Pirckheimer-Haus liest, wirft er sich in die Brust und imitiert den schneidenden Tonfall des Führers an.

Hörer fragen: Wie weit darf man gehen, wenn man Hitler heute darstellt? „Ich wollte ihn nicht besser machen als er war und nicht schlechter“, sagt Timur Vermes. Gern berichtet er, wie er auf die Idee kam, und diskutiert darüber, was sein Buch soll und kann. „Nazis zu guten Menschen machen, das sollen andere versuchen“, formuliert er durchaus streitbar.

Eine Moral will er nicht vermitteln, den Lesern aber hoffentlich Grund zum Nachdenken geben: „Das Buch beginnt damit, dass Hitler in einer Pfütze aufwacht. Am Ende stehen ihm alle Türen offen.“

14/06/2016