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Auch Patrizier liebten Prunk

uni21052015

Das Feinste war gerade gut genug, als Lienhard Tucher II ein achtteiliges Gießgeschirr für seinen Sohn Herdegen bestellte.

Der berühmteste Goldschmied seiner Zeit, Wenzel Jamnitzer, schuf Schalen und Kanne aus Kupfer, die in der Werkstatt von Pierre Reymond in Limoges mit feinster Emaillemalerei veredelt wurden.

Dies ist eines unter vielen Beispielen, in denen Ulrike Berninger, Leiterin des Museums Tucherschloss und Hirsvogelsaal, den 22 Hörern der Straßenkreuzer Uni die Geschichte der Patrizier und speziell der Tucher nahebringt.

Die durch Fernhandel zu Ansehen und ungeheurem Reichtum gekommene Familie erbaute sich das Schloss am Treibberg als Sommersitz und stattete es mit den modernsten Errungenschaften wie einem Treppenturm, mit prachtvollen Malereien und Tapisserien sowie kunstvollen Möbeln aus.

Auch die übrigen 41 Patrizierfamilien, die die Geschicke Nürnbergs lenkten, präsentierten ihren Wohlstand nicht nur hinter den Fassaden – so dass der Rat der Stadt beispielsweise eine Kleiderordnung erließ, die festlegte, wer als Angehöriger eine bestimmten Schicht welche Stoffe, Pelze oder Schmuck tragen durfte.

21/05/2015