Straßenkreuzer Uni: Alles nur gespielt (Nachbericht)

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Sie zischen, brummen, kreischen. Immer lauter, bis sich die Spannung in einem lauten Schrei entlädt. Der Schauspieler Thomas Dietz hat die 16 Hörerinnen und Hörer der Straßenkreuzer Uni im Christine Kreller-Haus der Stadtmission eben aufgefordert, sich einen Vulkan vorzustellen. Einen Berg, der lange Zeit geschlafen hat und nun erwacht, bis er mit einer Explosion ausbricht. Was das mit Wut zu tun hat? Wut kann ansteckend sein, wie im Stück Dantons Tod – wo sie aus Unzufriedenheit, Hunger und Hilflosigkeit wächst. Vom Theater schließt Thomas Dietz aufs Leben: In verschiedenen Übungen erleben die Hörer, wie sie sich in Rage bringen können, sie spüren der heißen Wut – in Shakespeares „Romeo und Julia“ heißt sie fire eyed fury – nach und lernen auch, wie sie das künstlich aufgestaute Gefühl wieder loslassen können. Länger ausatmen als einatmen beispielsweise oder sich von Kopf bis Fuß schütteln und am besten die Stimme mit dazu nehmen. Übrigens: Das funktioniert auch im wirklichen Leben mit eigener, echter Wut.

[gk]