Leserbrief

Vor einiger Zeit bin ich von München nach Nürnberg gezogen und lese seitdem stets mit großer Freude und Vergnügen Ihren “Straßenkreuzer”.

Ich möchte Ihnen für all Ihr Engagement und all die Mühen danken, die Sie in diese wirklich lesenswerte Zeitschrift stecken. Wird doch auf einzigartige Weise auf das Los der Obdachlosen aufmerksam gemacht, so dass der Außenstehende dahin geführt wird, wird diese Bevölkerungsgruppe Verständnis und Wohlwollen aufbringen zu können: die Wahl der Themen für jedes Heft und seine vielgestaltige Entfaltung sind wunderbar gelungen! Ein bisschen vergleiche ich Ihre Zeitschrift immer mit dem Münchner “BISS”, der aber m.E. Ihr Niveau und Ihr Engagement wohl nicht erreichen kann.

Gilbert Kutscher, Nürnberg

Leserbrief

Der “Strassenkreuzer” ist seit langem ein fester Bestandteil unserer Lektüre.

Am Anfang mit dem Hintergrund, da hier nicht einfach einer bettelnder Hand etwas gegegen wurde sondern weil aufrichtig, ehrlich Leistung und Gegenleistung aufeinandertrifft und obendrein der Preis nach oben jederzeit beliebig aufgerundet werden kann.

Allerdings hat Inhalt und Aufmachung absolut überrascht und so ist es eine feste Lektüre geworden – der Verkäufer hat’s verdient und wir haben in der Familie Information und Blick in eine Welt die wir sonst nicht sehen würden.

Denn inzwischen braucht man nicht fremdes Leben ausserhalb des Sonnensystems suchen, sondern hier erlebe ich wer weiß wieviele fremde Lebenswelten die einander nicht kennen und eigentlich nicht begegnen. Kulturell – Sozial – Intellektuell – sauber getrennte Schichten die sich höchstens bei Aldi an der Kasse treffen.

Aber darum geht’s mir eigentlich nicht – Euer letztes Heft hat mich wie schon lange nicht angesprochen, allerdings diesmal nicht spezifisch von den Texten, sondern die Art und Gestaltung der Fotos / Bilder ist diesmal erste Sahne.
Große Formate, sehr intensiv Porträt-Artig, intensive Farben, eingefangene Stimmung – das Porträt von “Futzi”, die Kinder der Fam. Dix, der verschmitzte Pfr. Wuchterl, die Collage über Euch selbst – einfach sehr gut!

Herzlichen Dank für diesen tollen Dienst!

Gesegnete Advents- und Weihnachtstage, Gottes Segen und Kraft für Euren Dienst im neuen Jahr!

Thomas Zuhr, Fürth

Leserbrief

Liebe Redaktion,
gerne und oft lese ich den Strassenkreuzer, wobei ich beim Kaufpreis stets sehr grosszügig bin. Aufmachung und Inhalt gefallen mir und ich habe grossen Respekt vor dem weitgehend ehrenamtlichen Projekt.

Ihr Artikel “Im Namen der Religion”, mit “Carlo” unterzeichnet, findet in seiner generellen Aussage meine volle Zustimmung. Was ich aber absolut daneben, arogant und schlicht schnoddrig finde, ist der Satz “Was dazu führte, dass die Legende von Jesus Christus fruchtete”. Jeder, der sich ein bisschen mit Geschichte befasst, kann nicht ernsthaft schreiben, dass Jesus eine Legende ist. Dabei beziehe ich mich durchaus nicht nur auf die Bibel, die aber sehr wohl ein ganz wichtiger Verweis auf Jesus ist, wenngleich hier sicher manches orientalisch gleichnishaft geschildert wird. Dieser hier gezeigten Provokation, Jesus in einem ernst gemeinten Artikel als Legende zu bezeichnen, muss in aller Form widersprochen werden. Schade, dass Sie sich auf dieses Niveau begeben!

Heinz-Jörg Müller, Tuchenbach

Leserbrief

Als ehrenamtliches Mitglied der Aids-Hilfe Nürnberg-Erlangen-Fürth sammle ich des öfteren in der Nürnberger Innenstadt Spenden. Dabei habe ich schon viele unterschiedliche – teils erfreuliche, teils nicht so erfreuliche – Erfahrungen gemacht. Eine hat sich jedoch bei mir besonders eingeprägt und von dieser möchte ich euch erzählen.

Als ich letzten Dezember vor der Lorenzkirche stand und trotz Wind und Wetter Spenden sammelte, erblickte ich plötzlich eine Straßenkreuzer-Verkäuferin. Ich ging zu ihr hin, bat um eine Zeitschrift und bezahlte mit einer Zwei-Euro Münze. Ich gebe immer ein bisschen mehr als 1,60 Euro, damit auch noch ein kleines Trinkgeld für den tapferen Verkäufer dabei heraus springt. Zu meinem Erstaunen steckte die Verkäuferin das erhaltene Trinkgeld jedoch nicht in die Tasche, sondern verlangte nach meiner Büchse. Ohne ein Wort zu sagen schmiss sie ein paar klimpernde Münzen in meine Spendenbox. Ich weiß zwar nicht wieviel sie einwarf, aber eins weiß ich sicher, es war mehr als das bloße Trinkgeld, das sie von mir erhalten hatte.

Diese Geste, von einer Frau, die selbst nicht viel zum Leben hat und trotzdem gerne ein paar Groschen spendet, hat mich tief beeindruckt und mir eine innere Freude bereitet.

Andrea Bail, Nürnberg

Leserbrief

Als Tierfreundin habe ich mir in der letzten Zeit so meine Gedanken über meine zwei Hunde Rico und Nessy gemacht. Wie gehen die beiden miteinander um und wo können wir Menschen uns da noch was abschauen? Trotz vorhandener Rangordnung stehen die beiden füreinander ein und kümmern sich immer um den anderen.
Und wie ist das bei uns Menschen?

Hunde brauchen ein Rudel, zu dem sie gehören. Von dem sie gestärkt und akzeptiert werden. Sie brauchen ein Plätzchen zum Wohlfühlen und jemanden, der sie liebt.

Was passiert mit uns, wenn uns niemand braucht?
Was passiert mit uns, wenn wir keinen Rückzugsort haben, an dem wir uns wohl und sicher fühlen?
Was passiert mit uns, wenn uns niemand liebt, niemand uns sucht und niemand lobt?
Was passiert dann mit uns?
Was passiert mit uns, wenn niemand mit uns spricht und nur noch Leere da ist?

Bei diesen Fragen kann man sehen, dass viele dieser Bedürfnisse sich nicht auf Tier oder Mensch beziehen, sondern universell sind. Bei den Tieren sind sie jedoch oftmals schon von Natur aus geregelt. Wir Menschen hingegen tun uns manchmal gerade mit solchen grundlegenden Bedürfnissen schwer. Gerade in unserer heutigen Zeit, in der alles immer unpersönlicher und anonymer wird, finde ich, dass wir diese Bedürfnisse nicht vergessen dürfen.

Blandine Steiner aus Schwabach